24. November 2016

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Jahrhunderte alte rumänische Urwälder

profitieren von Erfahrungen aus dem Sihlwald

Medienmitteilung
In Rumänien lässt sich echte Wildnis erleben: Unberührte Natur, beeindruckende Baumriesen und unbekannte Arten prägen die Wälder. Aber wie wird dieses Eldorado im Einklang mit der Natur dem Tourismus optimal zugänglich gemacht? Mitarbeitende des Wildnispark Zürich durften den Verantwortlichen vor Ort das Konzept des Naturerlebnisparks Sihlwald aufzeigen.
24. November 2016

«Der Besuch im rumänischen Semenic Nationalpark hat mich mehr als beeindruckt», schwärmt Isabelle Roth, stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung Wildnispark Zürich. Kürzlich reisten sie und eine weitere Mitarbeiterin des Wildnispark in die Südwestkarpaten, um dort den Aufbau eines zusammenhängenden Wildnis-Gebietes bestehend aus verschiedenen Natur- und Nationalpärken zu unterstützen. Das Projekt wird vom WWF Rumänien in enger Zusammenarbeit mit dem WWF Schweiz durchgeführt und durch den Schweizer Beitrag an die erweiterte Europäische Union finanziert. «Das Potenzial der Urwälder Rumäniens ist immens. Sie werden deshalb als Pärke genutzt. Bei der konkreten Umsetzung sind aber noch viele Fragen offen. Die touristische Entwicklung steckt noch in Kinderschuhen», erklärt Isabelle Roth. Ziel ihrer Reise sei es deshalb gewesen, den Verantwortlichen die Erfahrungen des Wildnispark Zürich weiterzugeben: Der Sihlwald als Beispiel für einen Naturerlebnispark, in dem sowohl die unter Schutz gestellte Natur wie auch die Besuchenden auf ihre Kosten kommen.

Nützliche Erfahrungen aus dem Sihlwald

Die Fachpersonen aus der Schweiz konnten den Parkverantwortlichen in Rumänien konkrete Tipps aus eigenen Erfahrungen weitergeben. So hat sich im Sihlwald beispielsweise gezeigt, dass ein funktionierendes Besucherzentrum sehr wichtig ist. Die Besucherinnen und Besucher wollen begrüsst und informiert werden. Im Wildnispark Zürich werden Gross und Klein im Besucherzentrum mit Naturmuseum, Spielplatz und Restaurant herzlich empfangen. Es entstanden spannende Diskussionen darüber, wie ein solches Zentrum in Rumänien aussehen könnte. An diversen Orten in den rumänischen Parks keimen bereits einzelne Angebote wie Museen oder kleine Hotels. Was fehlt, ist eine zusammenhängende touristische Infrastruktur.

Daneben wurden offene Fragen der Verantwortlichen aus Rumänien angegangen: Wie werden in so grossen Wäldern die Grenzen zwischen geschützten und für die Holzwirtschaft genutzten Bereichen eindeutig festgelegt? Der Lösungsansatz aus dem Sihlwald ist pragmatisch: Einige Bäume an der Grenze zur Kernzone sind mit speziellen Zeichen versehen. Das sorgt für Klarheit – für alle.

Auf dem Weg zu einem Naturwald

Im Sihlwald wurden bis zur Jahrtausendwende Bäume gefällt. Dann wurde der Wald unter Schutz gestellt. Der Sihlwald ist dadurch auf dem Weg zurück zu einem Naturwald. Die Entstehung eines Waldmosaiks wie in Rumänien braucht aber vor allem eins: Jahrhunderte ohne menschliche Eingriffe. Die Wälder in Rumänien – Buchenmischwälder wie der Sihlwald – sind gross und abgelegen, viele Gebiete sind grösstenteils unberührt geblieben.

Weitere Auskünfte

Isabelle Roth
Do, 10–12 Uhr, Fr. 11–12 Uhr
stellvertretende Geschäftsführerin und Leiterin Naturwald
Tel. 044 722 55 22 (Zentrale)
isabelle.roth@wildnispark.ch

Weitere Information

WWF Romänien: Sălbăticia din Carpați, bogăție pentru oameni

Southwestern Carpathian Wilderness and Sustainable Development Initiatives

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